Streik Korsika

Streik Korsika: Demonstranten fordern Autonomie und mehr Investitionen

Proteste gegen Pariser Zentralregierung nehmen zu

In den vergangenen Monaten eskalierten auf der französischen Insel Korsika die Proteste gegen die Pariser Zentralregierung. Die Demonstranten fordern mehr Autonomie und Investitionen in die lokale Wirtschaft.

Auslöser der Proteste war die Festnahme von Yvan Colonna, einem korsischen Nationalisten, der wegen seiner Beteiligung an der Ermordung des französischen Präfekten Claude Érignac 1998 zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Colonnas Verhaftung löste eine Welle von Unruhen auf der Insel aus, die sich seitdem zu einer breiteren Bewegung für mehr Autonomie entwickelt haben.

Die Demonstranten argumentieren, dass Korsika seit langem von der französischen Regierung vernachlässigt worden sei und dass der Insel mehr Selbstbestimmung eingeräumt werden müsse. Sie fordern eine verstärkte Kontrolle über ihre eigenen Angelegenheiten, einschließlich Sprache, Bildung und wirtschaftliche Entwicklung.

Französische Regierung verspricht weitere Investitionen

Als Reaktion auf die Proteste hat die französische Regierung versprochen, mehr in Korsika zu investieren. Präsident Emmanuel Macron kündigte einen Plan zur Investition von 1,5 Milliarden Euro in die Insel bis 2025 an. Zu den Investitionen gehören Mittel für Infrastruktur, Bildung und Wirtschaftsförderung.

Die Demonstranten haben Macrons Pläne jedoch als unzureichend kritisiert. Sie fordern eine viel größere Übertragung von Befugnissen an Korsika, einschließlich der Möglichkeit, eigene Gesetze zu erlassen und Steuern zu erheben.

Situation bleibt angespannt

Die Situation auf Korsika bleibt angespannt. Die Proteste halten an, und es kam zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei. Die französische Regierung hat erklärt, dass sie entschlossen ist, die Ordnung auf der Insel aufrechtzuerhalten, aber sie hat auch ihre Bereitschaft signalisiert, mit den Demonstranten zu verhandeln.

Der Ausgang des Streits ist ungewiss. Es ist jedoch klar, dass die Demonstranten entschlossen sind, für die Zukunft Korsikas zu kämpfen. Und die französische Regierung ist sich der Notwendigkeit bewusst, die Bedenken der Inselbewohner anzusprechen.